Hi Leute!
Sagt mir mal bitte, was ihr davon haltet
Tod des Dichters
Einst nahm ich Worte in die Hand
und ließ aus ihnen ganze Welten wachsen.
Farben, Düfte, Lichtgestalten,
die in deinen Träumen nachklingen
wie Lieder
oder Flüstern von Geliebten.
Holte herauf, was verloren war.
Grub verborgene Brunnen aus.
Fand den einen, ganz bestimmten Stern.
Genau den, den man anpeilt,
wenn es dunkel ist.
Aromen, die dein Herz durchströmten
und dich lebendig fühlen ließen.
Dein Wesen,
das Verse einsog,
wie poröses Papier
schwarze Tinte.
Ich habe ihn aufgesagt,
meinen Vers im ewigen Lied.
Meinen Fingerabdruck
in der Zeit hinterlassen.
Ich bohrte
mit meinen Gedanken
Gucklöcher in die Geschichte.
Auf das jeder verstehe.
Ich war fähig,
die Stelle zu berühren,
wo deine Seele liegt.
Immer, sagt man,
in der Nähe einer Wunde.
Andere werden kommen
und das vollenden,
was mein Mund nicht mehr finden konnte.
Doch nun, mein Freund,
schließ ich die Augen.
Es verlässt der Körper den Geist,
meine Hülle zerfällt zu Staub.
Das ist der Lauf der Zeit.
- Die Worte bleiben -
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