erstellt von
Craig Murray
Ich habe großes Verständnis für die russischen Sicherheitsbedenken im Hinblick auf die Einkreisung durch die NATO und die Stationierung von Vorwärtsraketen. Aber einen Regimewechsel durch eine Invasion in der Ukraine anzustreben, kann unmöglich die Antwort sein. Ich habe immer noch nicht die geringste Ahnung, was Putin erreichen will. Es ist einfach unmöglich – und das schon seit der Annexion der Krim – daß eine demokratische Ukraine freiwillig eine prorussische [
pro-Putin] Regierung wählt. Nach dieser Invasion könnte ein Putin-freundliches Regime in der Ukraine nur durch einen extremen Autoritarismus aufrechterhalten werden, der weit über das in Rußland vorherrschende System hinausgeht. [
hier melde ich leise Zweifel an]
Lassen Sie es mich ganz deutlich sagen. Das kann nur mit einer Regierung in Kiew enden, die Putin genauso verabscheut wie das ukrainische Volk, oder damit, daß Rußland ein Marionettenregime durch extreme Repression aufrechterhält. Es gibt keinen Ausweg mit einer friedlichen, neutralen Ukraine. [
doch, den gibt es: man muß sie in ein kollektives Sicherheitssystem einbetten] Sobald man versucht, die Dinge mit reiner Gewalt zu lösen, verliert man diese Option. Wenn ich Ukrainer wäre, würde ich auf keinen Fall der Entmilitarisierung meines Landes zustimmen.
Was die Entnazifizierung anbelangt – die in der Ukraine zweifellos notwendig ist – so hat Putin dem “heroischen antirussischen Nationalisten”-Memo der ukrainischen Nazigruppen massiven Auftrieb gegeben. Das ganze Land und die Regierung als Nazi zu bezeichnen, ist jedoch einfach falsch.
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